Porsche New York
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Driving in America – Mit dem Porsche durch New York

Mit dem Porsche durch die Straßenschluchten New Yorks: Krishna Manda, Direktor (West Region) der Metro NY Sektion des Porsche Club of America (PCA), und Fotograf Alex Lerian sprechen über Ihre Leidenschaft für Porsche und die Besonderheiten, damit im Big Apple unterwegs zu sein.

Fotos: ©Alex Lerian –  @lerianalex

Der New Yorker Verkehr ist berühmt wie berüchtigt und wird bestimmt von den unzähligen Yellow Cabs, den legendären gelben Taxis. Doch auch Porsche sind auf den weltberühmten Avenues zu Hauf unterwegs. Klar, dass der SUV-begeisterte US-Bürger dabei vor allem auf den Cayenne setzt, doch auch zahlreiche 11er und immer mehr Taycan fahren durch die Häuserschluchten Manhattans. Natürlich gibt es auch hier einen Porsche Club, genauer gesagt die Metro NY Region Sektion des Porsche Club of America (PCA). Dessen Direktor (West Region) Krishna Manda treffen wir in Downtown zum Frühstück, gemeinsam mit Clubmitglied, Immobilien-Makler und Fotograf Alex Lerian, dessen 911 Carrera 4S (2017) wir später noch in Manhattan fotografieren werden (siehe Fotos).

Krishna Manda, Gründer der Firma ETHO, die intelligente Helme mit Visier-Display für mehr Sicherheit für Motorradfahrer herstellt, landete 2021 auf der renommierten Forbes-Liste „30 unter 30“, auf der jährlich die erfolgreichsten Jung-Unternehmer der USA ausgezeichnet werden. Aus gutem Grund: Auslöser seiner Firmengründung war ein schwerer Motorradunfall, in den Manda unverschuldet geraten war und der ihn beinahe das Leben kostete. Sein smarter und mit jeder Menge Sicherheitstechnik ausgestatteter Helm soll solche Risiken für Motorradfahrer zukünftig minimieren. Im Gespräch verrät er, warum er aber noch immer zumeist mit dem Zweirad in der Metropole unterwegs ist.

Krishna, warum fährst Du nach Deinem schweren Unfall noch immer mit dem Motorrad durch New York City. Warum nicht mit Deinem Porsche?

Krishna: „Ganz ehrlich, ein Auto in New York City zu besitzen oder zu fahren ist nicht ganz einfach, man kann es durchaus Luxus nennen. Man braucht einen Platz in irgendeiner Garage hier, die Parkplatzsituation ist mehr als Bescheiden. Und wenn ich keine Garage hätte, müsste ich mir obendrein Sorgen machen, dass jemand meinen Porsche beschädigen könnte.

Alex: „Ja, es ist mitunter nicht ganz leicht, in New York schöne Dinge zu besitzen. Deshalb parke ich so gut wie nie auf der Straße. Aber mein Wagen wurde sogar in der Garage schon mal beschädigt – das bleibt in einer eigentlich sicheren, aber so großen Stadt wie New York City leider nicht aus.“

Krishna: „Ja, ich fahre meinen Spyder (Anm. d. Red.: 987.2 Generation Boxster Spyder) deshalb und wegen des Verkehrs sehr selten in der Stadt. Ich nutze ihn vielmehr für die Flucht aus New York City, um hier mal rauszukommen. Dann möchte ich zum Durchatmen aufs Land, so weit weg von der Stadt wie möglich, die ich überwiegend mit Arbeit verbinde. In New York selbst bin ich tatsächlich meistens mit dem Motorrad unterwegs, da kommt man wenigstens gut durch den Verkehr.

Woher kommt denn Eure Leidenschaft für Porsche?

Krishna: Ich habe mich schon immer für Sportwagen interessiert, allerdings habe ich das Porsche Gen recht spät in mir entdeckt. Kurz vor meinem 25. Geburtstag durfte ich auf einer Teststrecke hintereinander einen Lamborghini, einen McLaren und einen Porsche GT3 fahren. Der Porsche hat mich regelrecht umgehauen, dieses besondere Fahrgefühl und das Handling haben mein Herz im Sturm erobert.

Alex: Bei mir lag das gewissermaßen in der Familie, mein neun Jahre älterer Bruder trägt Schuld. Er hatte früh begonnen, Geld für einen Porsche zu sparen und als er den Führerschein dann hatte, kaufte er sich sofort einen 944er. Als er mich als Achtjährigen damit herumfuhr war ich sofort Feuer und Flamme für Porsche.

Nun habt Ihr in New York City und im Rest der USA ja ein strenges Tempolimit. Bleibt da der Spaß an den vielen PS unter der Haube nicht ein wenig auf der Strecke?

Alex: „Gute Frage. Und falls das New York Police Department das hier liest, muss ich aufpassen mit meiner Antwort (lacht). Aber im Ernst, in der Stadt ist das kein Problem, da hält man sich ja an das Limit. Aber auf Highways und Landstraßen habe ich in der Vergangenheit durchaus einige Knöllchen fürs zu schnell fahren gesammelt – mal 50 Dollar, mal 70. Von den deutschen Autobahnen können wir hier aber tatsächlich nur träumen, das würde ich gerne mal erleben.“

Krishna: „Auch ich habe meinen Boxster natürlich schon mal ein wenig mehr ausgereizt als erlaubt, das Tempo, das ich damals auf dem Long Island Expressway draufhatte, verrate ich aber lieber nicht.

Sagen wir sicherheitshalber, dass das auf einer Rennstrecke war, oder?

„Naja, so etwas gibt es hier leider auch nicht. Auch da habt ihr es mit den Track Days am Nürburg- oder Hockenheimring besser. Hier gibt es ein paar kürzere Strecken, oft handelt es sich aber nur um Trainingskurse für die Fahrsicherheit.“

Porsche New York
Derk Hoberg mit Krishna Manda (mi.) und Alex Lerian (re.) (Foto: ©Jessica Bachmann)

Wie sieht es hier in New York City in Sachen E-Mobilität aus?

Krishna: Nun, ich bin den Taycan bereits gefahren. Mir persönlich fehlt zwar der typische Sound und ich fahre nach wie vor gerne „analoge“ Autos und drücke Knöpfe, aber der Taycan ist ein wirklich beeindruckendes Fahrzeug. Das Problem hierzulande ist allerdings die fehlende Lade-Infrastruktur. Das schreckt hier noch viele ab zu einem E-Auto zu wechseln.

Als Director der Metropolregion New York innerhalb des PCA, erzähle uns doch abschließend noch etwas über Euren Club und das Clubleben, Krishna.

Krishna: „Gerne, wir waren schließlich so etwas wie Porsche Pioniere hier in den USA. Wir waren schon in den 1950er Jahren als The New York Porsche Club aktiv. Ungefähr zu der Zeit, als Max Hoffman (Anm. d. Red.: Autoimporteur der Porsche in den USA zum Durchbruch verhalf) mit dem Import des 356ers in die USA begann. 1958 trat New York dann dem Porsche Club of America (PCA) bei. Seitdem wird unser Club-Newsletter, die „The Porsche Post“ gedruckt, die damit auch die älteste Porsche spezifische Veröffentlichung der USA ist. Und der PCA selbst veröffentlicht zusätzlich das „Panorama“ Magazin, das man ein wenig mit dem PCLife vergleichen kann. Heute hat der PCA gut 150.000 Mitglieder, denen wir verschiedene Events wie Fahrertraining, Ausfahrten, Rallys und vieles mehr anbieten. Früher hatten wir hier in New York bis zu zwei Veranstaltungen pro Woche. Nach Corona versuchen wir da jetzt langsam wieder hinzukommen. Gerne verbinden wir unsere Events auch mit typischem Essen von hier wie bei den „Wing Nights“, bei denen es Chicken Wings in rauen Mengen gibt. Sehr beliebt sind auch unsere Cars & Coffee Events bei denen wir uns in lockerer Atmosphäre mit unseren Porsche treffen. Da solltet ihr beim nächsten Mal auch mal vorbeischauen, wenn Ihr wieder in New York seid.“

Diese Einladung nehmen wir gerne an, vielen Dank!

metronypca.org

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