Suvretta House
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Besuch bei der Grand Madame: Suvretta House

So „alt“ und doch im Herzen jung, präsentiert sich das stilvolle 5* Luxushotel Suvretta House hoch über den Dächern von St. Moritz in 1.850m Höhe auf einem Hochplateau. Der prachtvolle, ja schlossähnliche Bau aus dem Jahre 1911 mit seinen beiden markanten Türmchen erinnert irgendwie an ein übergroßes Märchenschloss. Weithin sichtbar erhebt es sich zu allen Jahreszeiten, bei Wind und Wetter, Schnee und strahlend blauem Himmel über den Baumkronen der Oberengadinger Berge.


Malerisch gelegen zwischen den majestätischen Gipfeln der Berge schweift der Blick weiter hinunter auf die eindrucksvolle Seenlandschaft, die an Sonnentagen tiefblau glitzert und im Winter eisbedeckt ist. Es sind die überdurchschnittlich vielen Sonnentage und ein speziell angenehm trockenes Mikroklima, die die Ferienregion Engadin auf der Alpensüdseite der Schweiz generell zu einem der beliebtesten Urlaubsorte machen – weltweit.

Etwa zwei Kilometer sind es von dem Prominentendorf St. Moritz hinauf auf das Plateau zum Suvretta House. Doch dazwischen liegen Welten!

Suvretta House – Swiss Deluxe und Leading Hotels of the World

Das traditionsvolle Luxushotel bekennt sich zu den Swiss Deluxe Hotels und ist selbstredend Mitglied in „The Leading Hotels of the World“. Bereits in der sechsten Generation ist es im Besitz der Schweizer Familie Candrian-Bon, denen es auch in unserer heutigen, schnelllebigen Zeit gelungen ist, Tradition und Moderne in sich zu vereinen.

Und so ist es nicht verwunderlich, dass das „House“ im Außen- wie im Innenbereich eine majestätische Aura voller Ehrwürdigkeit und Stolz verströmt und wie selbstverständlich gerade ein Taycan (E-Porsche) vorfährt.

Seit 2014 sind es die vornehmen und zurückhaltenden Gastgeber Esther und Peter Egli (im Bild), die jeden Gast persönlich empfangen! Es zählt dabei nicht, welche Suite oder welches Doppelzimmer man gebucht hat, um daraus zu schließen, wie „betucht“ man ist (sein könnte). Das Suvretta House ist dabei keine Bleibe für die „Spaßgesellschaft“ – wie unten im Dorf.

Jeden Gast auf das Angenehmste verwöhnen zu dürfen – das ist ihr persönliches Anliegen und wird von jedem der weit über 200 Mitarbeiter (je nach Saison) uneingeschränkt mitgetragen, ja mitgelebt.

Es sind die Gäste selber, die dem Hotelleben eine gewisse Normalität geben – und das auf sehr, sehr hohem Niveau. Man kennt sich nicht immer persönlich, aber es sind die zufälligen Begegnungen, ein kleines Nicken, ein freundliches Lächeln, das sich, pandemiebedingt, nur durch das leichte Strahlen in ihren Augen bemerkbar macht, und es genügt, um sich gegenseitig zu signalisieren. „Wir sind …“.

Liegt da nicht auch ein Hauch von „britsh style“ in der Luft? Mit ernster Miene schauen alte Ladies und Gentlemen aus ihren, oft mehrere Meter hohen goldenen Bilderrahmen auf das, was sich zu ihren Füßen abspielt.

Außer beim Frühstück (Ausnahmen bestätigen die Regel) sieht man in der übergroßen, mächtigen Lobby Gäste in jeder Altersklasse, in perfekt aufeinander abgestimmter Kleidung, sportlich, elegant, leger. Die Frisuren der Damen sitzt perfekt und ebenso anmutig schmiegt sich, gesehen bei einer elegant gekleideten Dame, die Kette aus geschätzten 18mm-Ø Perlen (sicherlich lauter Tahitiperlen) um den noch glatten Halsansatz.

Die Sneakers der Herren sind so weiß, als kämen sie gerade aus der Waschmaschine oder edel (und teuer) das Schuhwerk, wie es eben nur ein traditioneller „Budapester“ sein kann, ein rahmengenähter und handgefertigter Longwing Derby Schuh, deren Laufsohlen mit formschönen Paisley-Muster versehen sind. Es müssen ja nicht immer die Schuhe von John Lobb, London, sein.

Der Fünf-Uhr-Tee wird (auch schon vor five o‘ clock) in der Lobby zelebriert, wie in Old England. Die Etagere ist gut gefüllt (es wird auch nachgelegt) – nur muss man aufpassen, dass „noch Platz“ für das Dinner am Abend ist.
Die Bereitschaft der Servicemannschaft, die Wünsche ihrer Gäste stets diskret und unauffällig zu erahnen, ist einfach phänomenal.

Diese Aufmerksamkeit wird auch „uns“, den Genussrauchern (Zigarren/Pfeifen) zuteil, die nicht „ausgestoßen“, sondern mit besonderer Bevorzugung die Bar für sich einvernehmen können. Ob am Nachmittag oder am Abend. Die vier bis fünf Meter hohe und großflächige Bar, das stilvolle Ambiente, die schweren Sessel, die Livemusik am Klavier – all das zusammen (die große Auswahl an alkoholischen Getränken inklusive) lässt eine längst in Vergessenheit geratene Wohlfühlstimmung am Urlaubsort aufkommen, die leider in fast allen großen Nobelhotels dieser Welt abhandengekommen ist.

Suvretta House

Suvretta House: Mehr Zuhause als Hotel

Das mag in meinen Augen sicherlich auch mit ein Grund dafür sein, warum das Suvretta mit dem Zusatz „House“ eigentlich kein Hotel, sondern eher ein Wohlfühlort mit Kennenlern-Status von Gästen aus aller Welt ist. Für Stammgäste (ca. 80 %) ist es ein zweites Zuhause – Punkt!

Und so ist es schön mit anzusehen, wenn zwei und/oder drei Generationen am Tisch sitzen und die Enkel gelernt haben, richtig mit Messer und Gabel umzugehen. Dann „fliegt“ auch das eine und andere helle Kinderlachen durch die Runde. Es ist ein gutes Zeichen, dass sich die Gäste hier wohl und heimelig fühlen, die Gastgeber weiterhin auf die Zukunft ihrer Gäste bauen und vertrauen können.

Die Gäste wohnen, oft über Wochen, in 171 Zimmern und zehn Junior-Suiten und Suiten und genießen, neben der legendären Hotelhalle, den Bars und der Club-Halle, den weitläufigen ca. 1.700m² großen Wellness- und Spa-Bereich, inklusive 25-Meter-Schwimmbecken.

Scheint die Sonne – und das sehr oft im Jahr –, ist ausreichend (und mit Abstand) viel Platz auf der Sonnen-Terrasse, man „analysiert“ und kommentiert das Tennisspiel auf den beiden Plätzen oder nutzt den 4-Loch-Übungsparcours, um sein kurzes Spiel zu verbessern oder übt am Putting Green, den perfekten Lauf des Golfballes richtig zu lesen. Im Winter bieten die hoteleigene Skischule mit Skishop sowie vier Curlingrinks und ein Natureisplatz vor der Tür ausreichend Outdoor-Aktivitäten. Der hoteleigene private Skilift verbindet das Suvretta House direkt mit dem weitläufigen Corviglia-Skigebiet.

Das ganze Jahr über bieten im Suvretta House das Grand Restaurant (16 Punkte GaultMillau) sowie die gemütliche Suvretta Stube kulinarische Abwechslung auf der täglich wechselnden Menükarte. Die Weinkarte mit über 350 Weinen aus der ganzen Welt lässt keine, aber wirklich keine Wünsche offen – das auch hinsichtlich der Preise.

Der bodenständige Küchenchef Fabrizio Zanetti („ein typischer St. Moritzer Bua“ und Cheforganisator des St. Moritz Gourmet-Festivals“) interpretiert seine Kreationen so: „Ich bin eher der Klassiker und bekenne mich zur fachlichen Basis der französischen Küche“.

Es sind nur wenige Gehminuten den Hang hinauf zum Restaurant Chasellas, das mit seinen wenigen Tischen, aber immerhin 14 Gault-Millau-Punkten, den gewohnt guten und freundlichen Service der Suvretta House-Philosophie ausgezeichnet wiedergibt.

Weitere Infos: suvrettahouse.ch