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Sri Lanka: in Balance mit Ayurveda

Das neu eröffnete Barberyn Waves Resort am Indischen Ozean zelebriert die uralte Heilkunst und gibt Gästen viel Raum, um zur Ruhe zu kommen. 

Schon ohne Ayurvedakur könnte man hier entspannen, so entschleunigt, so dschungelartig-licht ist die Atmosphäre, so fern vom gewohnten Trubel. Die Architektur des Resorts ist großzügig konzipiert und so durchdacht, dass immer ein kühlendes Lüftchen durchweht, dass die exotische Pflanzenwelt Drinnen und Draußen verschmelzen lässt. Wasserfreunde können ihrem Element an zwei Pools sowie am Indischen Ozean nah sein. Und das Personal begegnet jedem so ungekünstelt herzlich, dass einem ganz warm ums Herz wird. 

Sri Lanka wartet traditionell mit zahlreichen Ayurveda-Hotels auf; das Barberyn Waves Resort darf sich getrost der oberen Klasse zuordnen. Wer hier eincheckt, kann sich auf generationenübergreifende Erfahrung in der Jahrtausende alten Heilkunst verlassen. Chef Manick Rodrigo (o.i.Bild) , Entrepreneur alter Schule, ist in die Fußstapfen seines Vaters getreten, der 1984 als erster Hotelier der Insel Ayurvedakuren angeboten hatte. Fand Manick die gewünschte Infrastruktur nicht vor, gründete er kurzerhand eigene Firmen, etwa eine Wäscherei oder eine Möbelfabrik. Vier Barberyn-Ayurveda-Hotels mit 450 Angestellten besitzt die Familie heute und folgt in jedem dem Ethos, für die Aufgüsse, Öle, Pasten, Pulver und Pillen pflanzliche Premium-Produkte zu verwenden. Do it yourself: Die Rodrigos haben Anbau und Produktion im großen Stil auf der Insel etabliert, ein Forschungs-Institut gegründet sowie mit der Universität Ruhuna eine Datenbank von 1.300 Heilpflanzen aufgebaut. 

Sri Lanka

Das neue Barberyn Waves Resort hat nur 25 Zimmer, sehr großzügig, mit einem Mix aus einheimischem Design und Kolonialstil eingerichtet und alle mit XL-Meerblick-Balkon. Wer noch mehr Spielraum will, kann in einer der Suiten mit eigenem Pool und Extra-Behandlungsraum entspannen. Die Betreuung im Health Center ist exklusiv: Allein sieben Ärzte sorgen sich hier ums Wohl der Gäste, sogar beim Essen beraten zwei Ärztinnen bei der typgerechten Auswahl der Speisen. Das Buffet beweist, das gesunde Kost richtig gut schmecken kann, ebenso wie die abendlichen 3-Gänge-Menüs. 

Warum man eine Ayurvedakur macht? Der Anteil der drei uns innewohnenden Grundkräfte Vata, Pitta und Kapha ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und sollte ausbalanciert sein. Ist er aber selten; bei uns gestressten Westeuropäern schießt zum Beispiel oft das Vata über – was krank machen kann. Mithilfe der über 3.000 Jahre alten Heilkunst können diese Doshas wieder ins Lot gebracht werden. Am besten käme man vorbeugend, rät Chefärztin Dr. Pushpa, um die eigene Spannkraft, Vitalität und Gesundheit zu erhalten. Ganz nebenbei würde die eigene Ausstrahlung reaktiviert, die Haut strahlender und straffer. Was sichtbarer Ausdruck dafür ist, dass Ayurveda Beschwerden und Krankheiten lindern und heilend einwirken kann – sei es bei Burnout, Long Covid, Schlaflosigkeit, Problemen mit Blutdruck, Herz oder Rücken oder auch bei Kinderwunsch. Sogar Abnehmen funktioniert, ganz ohne Hungern. Das Einzige, was der Gast tun muss: Sich auf den Dreiklang von Anwendungen und bekömmlicher Kost, basierend auf der Heilkraft der Pflanzen, sowie Yoga für Anfänger oder Könner einlassen. 

Am Anfang jeder Kur steht ein Arztgespräch, in dem Beschwerden abgeklärt und das aktuelle Ungleichgewicht der Doshas diagnostiziert werden. Eine Kur sollte mindestens zehn Tage, optimalerweise drei Wochen dauern, um nach persönlichem Behandlungsplan mittels Massagen und Anwendungen Gifte auszuleiten und abschließend Körper und Geist zu kräftigen. Wohltuende Routine im „Waves“: Der Vormittag beginnt mit einer vierhändigen Abhyanga-Ganzkörpermassage; anschließend dürfen im „Herbal Garden“ individuell abgestimmte Öl-Packungen auf den Körper einwirken. Nach Inhalation und/oder Dampfbad steigt man in eine Wanne und wird von Badefrauen (um Männer sorgt sich männliches Personal) wieder und wieder mit warmem Kräutersud übergossen. 

Ergänzende Spezial-Behandlungen tun ihr Übriges. Bei der Königsdisziplin des Ayurveda zum Beispiel, dem Stirnguss Shirodhara, fließt in stetem Strahl warmes Öl über die Stirn, eine Anwendung, die tranceartige Zustände bescheren kann und für mehr körperliche und geistige Energie, Klarheit und Entspannung sorgt. Bei der Verabschiedung erfährt jeder Gast seinen persönlichen Konstitutionstyp, also wie die Lebenskräfte Pitta, Vata und Kapha bei ihm gewichtet sind. Er erhält außerdem er eine Liste mit Lebensmitteln, die seinem Typ schaden oder guttun, sowie Tipps zum Lifestyle und Medizin für einen Monat. Damit die Wohltaten auch zu Hause noch möglichst lange nachwirken. 

barberynresorts.com 

Text: Marion Vorbeck; Bilder: ©Hotel; Marion Vorbeck