Das 1×1 des Sonnenschutzes – Sonnenmythen aufgeklärt
„Sonnenschutz in der morgendlichen Routine ist Pflicht!“ So Paula Begoun Gründerin von Paula’s Choice Skinacre und klärt über 10 Sonnenmythen auf.
1. Man muss nur Sonnenschutz tragen, wenn man sich in der Sonne aufhält.
Nein. Sonnenschutz ist an 365 Tagen im Jahr nötig! UV-Strahlung erreicht die Haut, ob es bewölkt ist oder nicht, lässt sie vorzeitig altern und verursacht Sonnenschäden, wie z.B. vergrößerte Poren oder Elastizitätsverlust der Haut. Besonders beim Wintersport ist das trügerisch. Zum einen ist die UV-Strahlung in höheren Lagen intensiver und zum anderen werden UVB-Strahlungen von der Schneedecke reflektiert.
2. Nur Menschen mit einem hellen Hautton brauchen Sonnenschutz.
Falsch. Der Hautton eines Menschen ist ein Spiegel der Melaninproduktion des Körpers. Auch wenn die typischen Rötungen eines Sonnenbrandes bei People of Color oft nicht zu sehen sind, wird die Haut trotzdem durch die UVA-Strahlen der Sonne geschädigt. Jeder Hauttyp braucht einen Sonnenschutz.
3. Sonnencreme mit synthetischem UV-Filter ist schädlich für den Menschen.
Neue Studien haben gezeigt, dass extrem geringe Mengen bestimmter Sonnenschutzmittel-Wirkstoffe unter Umständen im Blut von Menschen innerhalb von Stunden nachweisbar waren, nachdem großzügige Mengen von Kopf bis Fuß mehrfach aufgetragen wurden. Das Vorhandensein kleiner Mengen von Sonnenschutzmittelwirkstoffen im Körper bedeutet aber nicht, dass diese Wirkstoffe auch tatsächlich schädlich sind. Bisher gibt es keine wissenschaftlichen Studien, die einen kausalen Zusammenhang zwischen auf der Haut aufgetragenen Sonnenschutz und Gesundheitsproblemen herstellen konnten.
4. Fenster schützen vor Sonne.
Falsch, nur spezielle Fenster mit einer Beschichtung gegen UVA-Strahlung können tatsächlich schützen. Die meisten Häuser und Wohnungen haben diesen Schutz nicht. Deshalb gilt auch hier: Unbedingt Produkte mit Lichtschutzfaktor (LSF) verwenden.
5. Der LSF in meiner Foundation schützt ausreichend vor der UVA-Strahlung.
Leider trägt man selten die richtige Menge Foundation mit LSF auf, um einen ausreichenden Schutz zu gewährleisten. Hier empfiehlt es sich erst eine Tagescreme mit LSF aufzutragen und danach die Foundation. Generell gilt: Wenn man eine Creme mit LSF aufträgt, muss man sie auf der Haut sehen können, bis sie eingezogen ist.
6. Einmal am Tag Sonnenschutz auftragen reicht aus.
Der Sonnenschutz verliert an Wirksamkeit, je länger man sich in der Sonne aufhält. Das heißt, wer den Tag über kaum Sonnenstrahlen abbekommen hat, ist abends noch geschützt. Wer allerdings viel Zeit draußen verbracht hat, bei dem ist der LSF dann nicht mehr wirksam und muss erneuert werden. Bei den meisten Menschen treten nach ca. 5 Minuten ungeschützter Sonneneinstrahlung die ersten Hautverfärbungen auf – nach 15 Minuten ist die Haut schon “verbrannt” – deshalb ist die Faustregel: LSF 30 x 15 Minuten = 450 Minuten = 7,5 Stunden. So lange sollte das verwendete Produkt Schutz vor der Sonne bieten, sofern er richtig aufgetragen wird und nicht durch Wasser oder Schweiß verwischt wird.
7. Kleider schützen vor Sonne.
Hüte, Sonnenbrillen und Kleidung, insbesondere spezielle UV-Kleidung, helfen die Haut vor UVA & UVB Strahlung zu schützen. Da man aber nicht alle Körperteile dauerhaft unter Kleidungsschichten verstecken kann, sollte man trotzdem nicht auf LSF verzichten.
8. Selbstbräuner und Sonnenstudio helfen der Haut sich vor dem Urlaub an die Sonne zu gewöhnen.
Leider nein, Selbstbräuner ist zwar eine schöne Alternative, um die Haut ohne schädliche Sonnenstrahlen zu bräunen, aber Selbstbräuner färben die Haut nur chemisch, sie können keinen Sonnenbrand verhindern.
Sonnenstudios sind besonders gefährlich, da sie mit UVA-Strahlung arbeiten, die zwar für Bräune, sprich für mehr Melanin in der Haut sorgt, was UVB-Strahlen blockiert, dafür sind aber die Sonnenschäden und das erhöhte Krebsrisiko immens.
9. Leichter Sonnenbrand beschleunigt eine schöne Bräune.
Sonnenbrand ist immer eine Schädigung der Haut und die Folgen werden oft erst viele Jahre später sichtbar.
10. After-Sun Pflege ist die praktische Lösung für jeden Sonnenbrand.
After-Sun-Pflege enthält meist viel Wasser und Aloe Vera, was einen anfänglich kühlenden Effekt auf der Haut hat. Allerdings reichen die hautreparierenden Inhaltsstoffe selten aus, die Haut zu heilen. Die Produkte enthalten oftmals reizende Duftstoffe, sowie Alkohol, die zusätzlich irritierend wirken. Lieber kalte, feuchte Kompressen verwenden, um die Haut zu kühlen und zu beruhigen. Nachts eine leichte Creme nutzen und viel trinken, um den allgemeinen Wasserverlust auszugleichen. Bei schwerwiegenden Verbrennungen immer einen Arzt konsultieren.
Aber Achtung! Sonnenschutz: Die richtige Wahl
Bei der Wahl des Sonnenschutzes sollte man aufpassen, welche Art von UV-Filter Bestandteil der Formulierung ist. Es gibt Tagescremes mit mineralischen und mit synthetischen UV-Filtern. Welcher UV-Filter Bestandteil der Formulierung ist, hängt oftmals davon ab, für welchen Hauttyp das Produkt gedacht ist. Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es im Vergleich von mineralischen und synthetischen UV-Filtern keine grundsätzlichen Vor- oder Nachteile.
Produkte mit einem synthetischen UV-Filter haben oft eine leichtere Textur, so dass sie besser geeignet sind für Mischhaut oder fettige Haut, die zu Unreinheiten neigt. Synthetische UV-Filter, wie Homosalat oder Avobenzone, absorbieren die UV-Strahlung in der Haut und wandeln sie in Wärme um. Diese Sonnenfilter funktionieren am besten, wenn sie vollständig in die Haut eingezogen sind. Daher sollten sie mindestens 20 Minuten vor dem Rausgehen angewendet werden.
Mineralische UV-Filter, wie Titandioxid oder Zinkoxid, haben einen natürlichen Ursprung. Diese Sonnenfilter legen sich auf die Haut und reflektieren die UV-Strahlung wie kleine Spiegel, weshalb sie die beste Wahl für empfindliche Haut sind. Für empfindliche Haut kann es schnell “zu viel” sein, wenn der synthetische UV-Filter die Sonnenstrahlen in Wärme umwandelt. Sie wirken sofort nach dem Auftragen auf die Haut, so dass man gleich nach der Anwendung in die Sonne gehen kann.
Über Paula’s Choice
Paula’s Choice wurde von Paula Begoun gegründet, die seit ihrer Kindheit unter Akne litt und deshalb begann, sich intensiv damit zu beschäftigen, welche Kosmetik wirklich gegen Hautunreinheiten hilft. Ihre Erkenntnisse teilte sie in insgesamt 20 Bestseller-Büchern, darunter “The Original Beauty Bible”. 1995 entschloss Paula sich, ihre jahrelangen Recherchen zu den Inhaltsstoffen von Hautpflegeprodukten zu nutzen, um eine eigene Reihe von Hautpflegeprodukten auf den Markt zu bringen. Paula’s Choice-Produkte werden nach dem neuesten Erkenntnisstand der Wissenschaft und auf der Grundlage publizierter und vertrauenswürdiger Hautforschung entwickelt. Die Produkte sind frei von Duftstoffen und anderen hautreizenden Stoffen. Sie werden nicht an Tieren getestet und es werden nur umweltfreundliche, auf das Notwendigste beschränkte Verpackungen verwendet.
Bilder: © Paula’s Choice
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